Sedimente in Altarmen und Altwassern der Elbe – ein Risiko für den Fluss?
Entlang der Elbe gibt es mehr als 1000 Seitenstrukturen wie Altarme, Häfen und Altwässer (u.a. Bracks), die in Abhängigkeit von der Wasserführung potenziell an den Hauptstrom einseitig angeschlossen oder sogar überströmt werden. Berücksichtigt man nur die Strukturen ab einer Länge von 500 Metern, nehmen sie eine Fläche von ca 31 km2 ein.
Da nur sehr wenig über das Ausmaß der Kontamination der Sedimente in diesen Strukturen bekannt war, untersuchte unsere Arbeitsgruppe im Auftrag von ELSA, (Programm „Schadstoffsanierung Elbsedimente“, http://www.elsa-elbe.de/) 15 Seitenstrukturen entlang der Elbe, die sich in Bezug auf die Anschlusssituation, die Lage in der Talaue und im Einzugsgebiet unterscheiden. Untersucht wurden die Sedimente auf Schadstoffe, Resuspendierbarkeit der Sedimentoberflächen und Ökotoxizität.
Das Projekt führte u.a. zu folgenden Ergebnissen:
- Alle untersuchten Seitenstrukturen zeigen Belastungen, die oberhalb des oberen Schwellenwertes des FGG-Elbe/IKSE-Konzepts liegen. Ein sehr hohes Belastungsmuster mit Schwermetallen, PCBs, PAKs, HCH/DDX und HCB zeigen dabei die Altarme bei Grippel und Losenrade, sowie die Altwässer bei Fischbeck und Gerwisch.
- Aufgrund der Kontamination und Erodierbarkeit des Sedimentes ist bei Seitenstrukturen somit davon auszugehen, dass sie in erheblicher Weise zur Sedimentdynamik bei Überflutungssituationen beitragen.
- Dabei kommt es bereits bei der Aufwirbelung der Sedimentoberfläche zu einem erheblichen Schweb- und Schadstoffaustrag.
Projektinformation
Gefördert durch: ELSA
Laufzeit: 9/2012 – 7/2013
Projektkoordinator: HAW-Hamburg, Prof. Dr. Susanne Heise
Publikationen
Der Projektbericht: (Link zur pdf)
Präsentation zum Projekt: (Link zur pdf)
Veröffentlichung in den Mitteilungen der GdCH (Mitt Umweltchem Ökotox Nr. 4/2014): Heise_Mitt_04_2014